Ein „gähdhoidnet“ als physikalisches Naturgesetz darzustellen ist halt nicht hilfreich und führt zu allergischen Reaktionen, die im Einzelfall eben auch nicht gerade staatstragende Diskussionskultur atmen. Nicht jeder, der auf die momentanen Gegebenheiten hinweist, ist gleich ein ehrloser Lump gehört auf die ignorelist.
Kurioserweise ist ja in den Augen vieler alles kein Problem, man muss ja nur wollen- und dann kommen die vielen Beispiele von den Anderen, die „ja lle ein Stadion nutzen/bauen durften, das nicht den Anforderungen entspricht. Man muss ja nur wollen“. Jetzt ist der Herr Innstadt als Ober-Blauäugiger Macher und es „Gäh ois wenn ma nur wui“ in den AR gewählt worden. Und was ist passiert? Nach 3 Monaten hat sich das entsprechende Team schon mal getroffen und wird 2014 mal auf uns zurückkommen.
Mann muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen. Denn was wir dann Mitte 2014 haben ist ja nur ein Vorschlag, bzw eine Auswahl fertiger Konzepte. Bis die diskutiert sind ist es 2015 und dann ist noch nichts passiert.
Warum ich das schreibe? Nicht weil es schlimm ist, ist halt sehr an den Realitäten angelehnt (persönlich hat ichs gern a bisserl abitiöser, aber des gäh hoid vermutlich ned). Aber wo ist denn „AUSZUG JETZT!“? Kein „NICHT LàNGER MIETER DER ROTEN!“? Der Witz in dem Verein ist, dass viele solange andere für Fehlleistungen beschimpfen bis sie selber Verantwortung übernehmen (positiv!!). Was dann raus kommt ist- nichts. Gar nichts. Und darauf würd ich in diesem Fall wetten.
Wir können uns deshalb sparen, was alles gehen kann oder nicht. Wir werden sehen was gehen wird. Und da, bei diesem einzigen messbaren Punkt, bin ich zu 100% beim lozenz- bzw niederbayernlöwen. Mit Blick auf die Realitäten ausserhalb und innerhalb des Vereins wird nichts gehen, was das GWS in Verbindung mit Profifussball bringt.
Wenn wir von Realitäten sprechen dann muss ein einfach auch ein Scheitern berücksichtigen. Es ist bei der aktuellen Zurückhaltung gar nicht garantiert, dass Hasan Ismaik jedes Jahr Millionen in die Hand nehmen wird, nur um einen Standard aufrecht zu erhalten, den wir nicht solide finanzieren können (das betrifft nicht nur das Stadion). Zumindest gibt es dazu nichts Belastbares (Verträge, öffentliche gemachte Zusagen) auch wenn Gerhard Mayrhofer sich jetzt kräftig ranschmeisst.
Profi Fussball ist heute 1-3 Liga und teilweise auch Regionalliga. Selbstverständlich brauchen wir eine Perspektive ohne Arena. Warum? Weil dieser Fall jederzeit eintreten kann und wenn er eintritt wäre es am besten dass man vorbereitet ist. Wie lange hat es denn bei der Beinahe-Insolvenz das letzte Mal gedauert? Als man an die Öffentlichkeit ging war es doch schon so spät, dass man zu tiefgreifenden Entscheidungen nicht einmal mehr die Mitglieder befragen konnte.
Dabei geht es mir nicht um irgendwelche Arbeitskreise oder Luftschlösser sondern um die dringende Notwendigkeit, dass man seriös an einem echten Plan B arbeitet. Dazu gehört auch ein Auszug aus der Arena und eine grundsätzliche Neuordnung in e.V. und KGaA. Auch bei den Kosten muss man endlich weg von Mietpflanzen Diskussionen.
Wir haben ja noch 40% KGaA Anteile zum verjubeln. Am Schlimmsten ist ja eigentlich dieses jahrelange Durchwurschteln. Jedes Jahr verscherbeln wir ein Stück Zukunft nur um weiter in diesem Stadion spielen zu können. 60% KGaA Anteile, Fanartikel GmbH, Markenrechte, nachrangige Darlehen, Signing Fees. Und kaum etwas von diesen Millionen fliesst in nachhaltige Investitionen. Wenn wir nicht aufsteigen bleiben für uns nur Schulden sowie eine reparierte Rasenheizung und ein Streetsoccer Court am Trainingsgelände.
Das ist ein sehr, sehr mageres Ergebnis für eine angebliche Investition von 30 Millionen sowie einem Schuldenschnitt in erheblichem Ausmass.
ihr habt beide absolut recht, von daher kann ich mir übrhaupt nicht vorstellen wie wir ein eigenes stadion in Riem bauen sollen/wollen. mit welchem geld denn bitte? vor allem muss man realistischerweise einplanen, dass man auf dauer 2.liga spielt, auch ein abstieg in liga 3 muss einkalkuliert werden sonst macht man beim zweiten stadion neubau die gleichen fehler wie beim ersten stadion neubau. von daher bleibt uns leider nur die scheissarena und ja das grünwalder stadion, das denke ich mal machbar ist, wenn man es wirklich von allen seiten will, also auch von seiten Ismaiks, was ich mir aber kaum vorstellen kann. champions league im grünwalder…? mann wär das geil!!
Natürlich nicht. Ich habe meine unbegründete These bewusst so formuliert das sie provokant aufgefasst werden kann um wieder neuen Schwung in die Debatte zu bringen. Nach den logischen Sticheleien wird die Diskussion momentan sachlich geführt. So kann man mit den Beiträgen von beiden Seiten etwas anfangen und der Kurs wird konstruktiv.
So, mal sehen, wie viele von den ca. 56.000 Löwenfans von gestern in den nächsten Spielen wieder in der Arena auftauchen.
Und @St. Agostino: bis zum Ende des Mietvertrags werden wir schon fertig mit unserer Stadiongruppe. Vielleicht schon, wenn die nächste Mietperiode für Logen ausgeschreiben wird.
Man könnte es auch so formulieren: Gestern konnte man sehen und hören, wie es bei 1860 regelmäßig aussehen könnte, wenn Sechzig in einem Stadion der passenden Größe spielen würde.
Leider ist auch folgendes wahr:
Es gibt viele Fans bei uns, die waren in den vergangen Monaten bei drei oder vier Spielen waren, nämlich Relegation gegen Elversberg, Derby im Grünwalder sowie das Pokalspiel gegen Dortmund, dazu vielleicht noch das erste Spiel der Amateure im Grünwalder.
Wir schimpfen gerne über modernen Fußball und Eventfans und merken gar nicht, dass wir selber inzwischen zu Eventfans geworden sind.
Das Stadion ist sicher ein großes Problem, aber auch nicht an allem schuld. Wir müssen als Fans auch mal unser eigenes Verhalten reflektieren. Von allen Umständen, die eine positive Entwicklung von Sechzig behindern, ist das Verhalten der Fans das, was wir am einfachsten ändern können.
Und schon wieder dieses greislige Wort, das für manchen Kämpen, der zuletzt ganz ordentlich über seinen Schatten gesprungen ist, wie eine saftige Watschn wirkt.
Genau diese Spiele sind es, die so manchen Stadion- und Anteilsverkauffrustrierten von uns wieder ein Stück ins Boot (damit meine ich ausdrücklich nicht dieses Teil in Fröttmaningen draußen) geholt haben.
Sechzig hat trotz der insgesamt zutiefst bescheidenen Situation in den letzten Monaten, wie Du schriebst, wiederholt deutliche Lebenszeichen gegeben. Sogleich den Eventler-Spiegel vorzuhalten, erachte ich nicht für hilfreich.
Grundsätzlich noch eine Anmerkung: Selbst wenn die Profimannschaft ein eigenes Stadion haben sollte, würde ich auf die Amas im Sechzger nicht gänzlich verzichten wollen. Dafür sind mir diese Spiele einfach zu wichtig geworden, und den ganzen DFL-Zirkus werde ich mir auch künftig nur noch in Ausnahmefällen antun.
Wobei mir nicht ganz klar ist, wieso man jetzt die Arena nicht mehr boykottiert. Jetzt hab ich mich dazu durchgerungen und jetzt lafts ihr olle naus ;-)
Jetzt habe ich gar nicht so sehr für mich gesprochen, denn ich war noch nie ein Leuchtscheißhaustotalverweigerer. Mich freut es z.B. narrisch, daß einer von denen, der noch vor einem Jahr die Schnauze gestrichen voll hatte, am 24.09.13 zu einer Sky-Boazn gefahren ist, um sich die Löwenprofis anzusehen. Dem werfe ich jetzt nicht seine Inkonsequenz vor - im Gegenteil! Das Dasein als Fan ist etwas zutiefst Irrationales, und als Löwe sowieso.
Konsequent die Arena zu meiden, ohne dabei zu bedenken dass es indirekt Mannschaft und Verein weiter schadet, sprich sich der Chance beraubt, jemals aus der Kiste rauszukommen (neues eigenes Stadion bekäme durch einen Aufstieg eine ganz andere Dynamik) ist aus meiner Sicht so unvernünftig wie man nur sein kann.
Ah dann ist also inkonsequent das Bayern Stadion zu meiden die beste Lösung?
Durch den Aufstieg entstünde natürlich viel mehr Druck sich ein kleineres Stadion zu suchen. Wie konnt ich daran nur nicht denken.
Der Mannschaft schadet es nur in der Summe (ob ich jetzt am Dienstag im Stadion war dürfte für die Mannschaft unbedeutend gewesen sein). Bei einem Aufstieg bekäme das Thema eigenes Stadion, meiner Meinung nach, in der Tat eine neue Dynamik. Es wäre erst einmal tot (wahrscheinlich zu recht).
Die Idee ,wir bauen ohne Risiko und ernstzunehmendes Kapital eine Fussballarena, hört sich natürlich verlockend an (gab es in der Form auch schon einmal).
Ob wir ein neues Stadion bauen oder nicht entscheidet vermutlich sowieso nicht eine e.V. Stadionkommission sondern der 60% -Anteilseigner Hasan Ismaik. Kommissionen können dabei bestenfalls beraten oder nett bitte, bitte sagen. Keine fremde Investorengruppe wird uns ein eigenes Stadion hinstellen wenn Hasan Ismaik jede Saison mit dem Lichtschalter spielt.
Warum auch? Hasan Ismaik hätte vermutlich genug Kapital um dieses Projekt selbst zu stemmen. Er wird seine Gründe haben warum er dies nicht in Erwägung zieht.
Zumindest in der Vergangenheit gab es sowieso keinen Kausalzusammenhang zwischen Zuschauerzahlen und Finanzkraft. Waren die Zuschauereinnahmen höher haben wir einfach mehr ausgegeben. Die Kasse war am Ende der Saison eigentlich immer leer und Schulden machen ist in unserer DNA fest verankert (wir nennen das nur Konsolidierungskurs).
Ich hoffe, ich bin nicht missverstanden worden:
Wer zumindest einigermaßen regelmäßig die Amateure oder die 3. Mannschaft besucht, ist für mich kein Eventfan, sondern ein hundertprozentiger Löwenfan. Ob er die Arena konsequent boykottiert oder zu den seltenen Highlights hingehen will, ist seine Sache. Von der x-ten Neuauflage der Diskussion „guter Fan - böser Fan“ halte ich gar nichts.
Ich finde es nur etwas schade, dass offensichtlich der Anteil derjenigen zunimmt, die sich inzwischen sowohl bei den Amas als auch bei den Profis nur noch Rosinen rauspicken.
Ich habe ja in Sachen 1860 ein gutes Gedächtnis, aber wann war das ?
So alt, dass du 1966 bewusst als Fan noch miterlebt hast, bist du doch auch noch nicht.
Ich verfolge die Löwen seit Ende der 70er Jahre und drei gruselige Heimspiele hintereinander waren in diesem Zeitraum jederzeit möglich. Am ehesten trifft deine Aussage noch auf die Rückrunde 1994/1995 zu.
Ich war 1980 das erste Mal im Stadion, also haben wir ziemlich vergleichbare Löwenerfahrungen.
Die Frage ist halt, wie man Event definiert. Als Event verstehe ich ein Ereignis, dem man freudig entgegen fiebert und bei dem man unbedingt dabei sein will. Das war bei mir bis vor drei, vier Jahren bei jedem Löwenspiel der Fall, aber für die sogenannten Heimspiele der Ersten gilt das für mich inzwischen nicht mehr. Und die sportliche Leistung ist dabei nicht der Hauptgrund.