Genauso geht’s mir auch. Vor einigen Jahren hab ich schon am Montag die Tage gezählt, bis ich wieder zu ‚meinen‘ Löwen kann. Heute ertappe ich mich dabei, dass ich wichtige Termine auf einen wichtigen Fußballabend lege (Dienstag!!) und am Freitag im Internet nachschauen muss, wann 60 spielt - irgendwie kann man sich anscheinend das ‚Aktiver-Fan-Dasein‘ abgewöhnen. Und so bin ich nicht mal mehr ein Eventi, sondern nur noch ein Gelegenheitsbesucher bei ‚meinen‘ Blauen - und um den Kreis zum Thema zu schließen: Daran ist zu 75% die AA und zu 10% der 60er-Umbau schuld!
um auch mal meinem senf zum thema „eventfan“ loszuwerden. damit meint man doch leute, die sich hauptsächlich nicht für fussball bzw. einer xbeliebigen sportart interessieren. wird es aber schick oder cool dabei zu sein diese manschaft anzufeuern wird man sozusagen zum eventfan. beispiel: tanja und anja bei der nationalelf. siehe wm2006.
das schließt schonmal einen jeden löwenfan aus, egal ob er aktiv oder passiv anhänger ist, weil fan sein von 1860 sowas von nicht mainstream ist, „uncooler“ geht es ja fast nicht.
von daher ist es völlig legitim, mal auf das ein oder andere spiel zu verzichten, womit wir allerdings zur frag kommen ob wir nicht alle ein bisschen erfolgsfans sind…
Ich glaube, du hast kapiert, auf was ich hinaus wollte. Natürlich war der von mir in die Runde geworfene Begriff „Eventfan“ nur eine Zuspitzung, um einfach mal über unseren eigene Gewohnheiten nachzudenken. Wenn jemand sich dadurch angegriffen fühlt, ziehe ich den Begriff zurück.
Bei Highlights wie Ama-Derby oder Pokal gegen Dortmund erleben wir, wie geil es trotz aller negativen Umstände immer noch sein kann, Löwenfan zu sein. Da erleben wir zusammen ein Gemeinschaftsgefühl, dass ein Roter nie bekommen wird.
Es wird aber zunehmend schwieriger werden, solche tollen Erlebnisse auch in Zukunft regelmäßig zu bekommen, wenn wir weiterhin unseren Alltag so vernachlässigen. Die offiziellen Zuschauerzahlen (14000 bei den Profis, 700 bei der Zweiten) bei den Heimspielen vom vergangenen Wochenende sprechen da eine eindeutige Sprache. Es wäre schön und auf Dauer auch notwendig, wenn es wieder mehr Löwenfans gäbe, wenigstens eine der beiden Varianten des Alltags durch häufigere Anwesenheit zu bereichen. Welche das ist, sollte jeder für sich selbst entscheiden und von allen anderen wertfrei akzeptiert werden. (Alles andere läuft sonst auf die ausgelutschte „Guter Fan“ - „Böser Fan“ - Diskussion hinaus.
Wir dürfen nicht nur darauf hoffen, dass die Roten II in der Liga bleiben und nächstes Jahr die Pokalglücksfee wieder ein attraktives Los für uns zieht, wenn wir solche Highlights auch weiterhin erleben wollen. Das ist auch notwendig, wenn wir über unseren eigenen Verein hinaus den Leuten klar machen wollen, dass es sich für München und der Fußballkultur lohnen würde, wenn wir in nicht allzu ferner Zukunft ein Stadion bekommen würden, dass von der Größe, von der Architektur und vom Standort möglichst gut zu uns passt.
@ friedhofstribüne: Nein, kein Rechenfehler - a paar Prozent sind schon intrinsisch, nicht extrinsisch!
Faulheit?? Resignation?? Lustlosigkeit?? Zeitmangel??
Koa Ahnung, wahrscheinlich a Mischung aus vielen Motiven - und irgendwie hab ich die Lust an der Droge 60 verloren!
Und anders als ein Alki verfalle ich ihr auch nicht mehr bei einem ‚Rückfall‘!
Die Edith fügt noch an: Das einzige, das mich wirklich wieder dauerhaft locken könnte, wäre ein eigenes Stadion … Aber ich befürchte, darauf kann ich warten, bis ich schwarz werd!
dem ist nichts hinzuzufügen, außer wo sind all die leute? warum wurde der schwung aus dem ama-aufstiegsspiel nicht ins gws mitgenommen? ich war dieses saison eimal im grünwalder, da war quantitativ die absolute Leere. Grausam. Man kann nicht auf der einen Seite einfordern, dass man unbedingt raus muss aus der AA, weil sie uns finanziell und ich sag mal emotional das genick bricht und dann aber seinen Arsch nicht hochbekommen wenn die Amas spielen. Ich weiss auch, dass die Stadt uns da nicht gerne sieht und es uns so ungemütlich macht wie möglich, aber dann muss man halt mal aufbegehren zefix und da regelmäßig mit 8.000 Leuten aufmarschieren!!!
Vielleicht ist das Thema auch einfach durch. Die Stadt will nicht, der Verein will nicht. Was willst Du da noch machen?
Ich habe eine U21 Dauerkarte, fühle mich daher nicht direkt angesprochen aber ein reines Ausbildungsteam in der sportlich bedeutungslosen Regionalliga Bayern hat auch einfach nicht die Strahlkraft für 8.000 Zuschauer. Dazu dann noch der völlig missglückte Umbau, das miserable Catering (Highlight am Samstag: gar kein Bier bis zur Halbzeit, danach die übliche Plörre aus der immer defekten Zapfanlage) und die Dauerquerelen im Verein.
Und dann lässt man sich auch noch eine Diskussion um ein eigenes Stadion aufhalsen. Eine utopische wie unnötige Thematik, die von einer GWS-Nutzung ablenkt. Bravo, die rote Brut hat die LHM ja offenbar bestens im Griff, dass sie solche Auflagen erlässt, um eine GWS-Nutzung zu verhindern. Aus meiner Sicht ist ein neues Stadion nicht realistisch, das Oly ein (zusätzlicher) Sargnagel und die AA sowieso Kopfschuss für die Blauen. Was also bleibt? Genau: GWS.
Unser erklärtes Ziel ist der schnelle unmittelbare Erfolg mit der 1. Mannschaft, was soweit auch legitim ist. Sollte sich dieser einstellen, wird man neu bewerten, wie mit der Stadionsituation umgegangen wird. Alles andere wäre bei diesem Ziel auch ausgemachter Unsinn. Was hier im Internet geschrieben und gefordert wird und wurde, ist dabei m.E. ziemlich nebensächlich. Bei Erfolg, oder zumindest wenn es um was geht, fluten die Zuschauer doch eh die Arena, was eine Diskussion um das GWS eigentlich obsolet macht.
ps
In Q gibt es zwar durchgehend Bier (auch 0,5 Becher für Weißbier), aber von einer Stawi ist dieser Kiosk ebenso weit entfernt, wie die 1. Mannschaft vom Sechzger. Es passt also alles zusammen.
Trotzdem finde ich den Umbau außer der Ostkurve gar nicht so mißglückt. Zeigt er doch, dass überhaupt etwas möglich wäre, wenn man wollte.
Naja, der Großteil des Umbaus ist ja eben die Ostkurve. Dass die neuen Umkleiden besser sind als die alten, will niemand abstreiten, hat für mich als Besucher keinerlei Relevanz. Die Flutlichtmasten sind eigentlich auch ganz ok, auch wenn ich die selten anschaue. Aber diese menschenleere Betonwüste im Osten ist quasi permanent im Blickfeld.
Eine Rasenheizung z.B. haben wir doch auch bekommen. Daß die Ostkurve verhunzt wurde, ist schon klar – aber wenn ich daran denke, daß wir 2008 noch mit der Mannschaft und einem riesigen „Rettet das Sechzger“-Transparent auf dem heiligen Rasen standen, will ich gar nicht so laut maulen…
Fairerweise, HHeinz, muß ich ferner ergänzen, daß ich am Samstag sehr wohl vor dem Pausenpfiff zu zwei Hoiben in der Stehhalle gekommen bin. Vielleicht hast beim Standl einfach zu grantig gschaut.
Die Ostkurve ist doch nur für 2(!) Spiele pro Saison geöffnet und ob die Roten bei einem Aufstieg so viele Zuschauer in der 3. Liga anziehen dass öfter Bedarf besteht wage ich zu bezweifeln. Da stellt sich dann schon ein wenig die Sinnfrage. Dafür schaut das Ergebnis aus wie die Bunkeranlagen 1944 in der Normandie. Der Roman Beer ist Architekt. Die Stadt hätte einen Etat aufstellen sollen, dann hätten sich die Freunde des 60er Stadions, Stadt und die zwei Vereine an einen Tisch setzen müssen und dann hätte man gemeinsam ein Konzept entwickeln müssen.
Fakt scheint aber zu sein, dass unsere Vereinsführung mit der Stadionproblematik völlig überfordert war bzw. gar kein Interesse gezeigt hat.
Die angeblich ach so behindertenfreundliche Stadt hätte wenigstens für Rollstuhlfahrer eine Verbesserung herbeiführen können. Im Moment steht unser Fan vor der Stehhalle im Regen am völlig übertriebenen Zaunkonstrukt. Dieser Umbau war nicht für Fussballfans bzw. ein besseres Stadionerlebnis sondern ein reiner Verwaltungsakt des Referats für Sport und Bildung.
PS: Ich habe vor dem Spiel kein Bier bekommen. Zapfanlage wieder mal defekt und was da raus kommt ist sowieso seit Wochen nur eine fade Schaumsuppe. Und wenn ich mir ein Bleifrei kaufe (0.5l Hacker Pschorr aus der Flasche) schütten die jedes Mal vor meinen Augen den Rest in den Ausguss weil in den Becher ja nur 0.4l rein passen. Gleichzeitig verweigert man den Freunden einen Verkaufstand weil es „sich ja rechnen muss“. In Ismaning war das Niveau leider deutlich höher.
Mei schee ist de Ostkurvn natürlich nicht.
Mich erinnert sie immer an einen frühsowjetischen Gulag, und ich erwarte immer grimmige Patrouillien, die mit dem Karabiner geschultert auf und ab marschieren.
Auch war der Umbau natürlich ein reiner Verwaltungsakt, was die Sinnfrage eigentlich schon überflüssig macht. Das konstruktive Einbringen von Ideen war sicher ebenfalls nicht erwünscht, unser Verein
hat definitiv ein gespaltenes Verhältnis zum Sechzger, und wie schon geschrieben, interessiert das gerade mal ein paar hundert Leute. Momentan sieht die Realität halt so aus. Realitäten verändern sich aber auch, und einzig der Gedanke, dass man das Sechzger umbauen kann. hat mir für diese Saison durchaus Freude bereitet. Da seht ihr mal, wie bescheiden man werden kann.
Wenn mich nicht alles täuscht, kostet uns die Arena im Jahr um die 4,5 Mio für
Werbekostenfreiheit
Miete
Business-Seat Garantie
Cateringpauschale
Spielbetrieb
Da kannst jetzt ein discounted CashFlow Modell aufmachen, die Zahlungen auf die nächsten 25 Jahre verteilen und das ganze dann auf den jetzigen Zeitpunkt abzinsen, dann hast den Barwert dessen, was uns die Arena kostet.
Und das ist sicherlich mehr, als ein 52 Mio. € Stadion, wie damals bei der „Projektgruppe Stadionzukunft“.
Allein die 12 Jahre des Mietvertrags sind eine Zahlungsverpflichtung von 46 Mio Barwert (bei 3%). Sollten wir dieses Jahr aufsteigen, dann übrigens 64 Mio €, dank Business-Seat Pauschale von zusätzlich 2 Mio.
25 Jahre Mietvertrag entsprechen 80 Mio bzw. 114 Mio in der 1.Liga.
Da braucht man doch nicht fragen, von welchem Geld will man ein neues Stadion bezahlen.
Von welchem Geld will man die Allianz Arena bezahlen?