In Kaiserlautern gab es meines Wissens nach nie eine „Durchgriffshaftung“. Der e.V. hat selbst die Schulden aufgenommen (Schuldenstand wohl aktuell noch um die 6 Mio.) und anschließend in den Profifußball geballert.
Da der e.V. selbst bisher gar nicht insolvent gegangen ist muss er die Finanzverpflichtungen erfüllen. Hier haben dann externe Geldgeber eine Zwischenfinanzierung übernommen. Seitdem stottert man die Schulden im Wesentlichen über die Mitgliedsbeiträge und sonstige Einnahmen ab.
Die 2011 Version bei uns halte ich nach wie vor von von vorne bis hinten erlogen (hilft aber nix). Allerdings habe ich wenig Zweifel daran dass wir anschließend wieder einfach so weiter gemacht hätten.
2017 hätte aus meiner Sicht vielleicht funktionieren können wenn Herr Ismaik die Situation falsch eingeschätzt hätte. Er darf halt bei einer Insolvenz kein frisches Geld mehr bereitstellen.
Beispiel (und damit auch eine Antwort an den @Randpositionslöwe):
Die Maya Group tritt als neuer Investor auf, stellt 10 Mio. frisches Kapital bereits und erzwingt einen Schuldenschnitt von 80%. Im Gegenzug erwartet diese 100% der KGaA Anteile, eine Verlängerung des Leasings der Merchandising GmbH um 25 Jahre sowie ggf. eine von ihr zu bestimmende Geschäftsführung in der KGaA (wobei Herr Pfeiffer keinen schlechten Job macht). Vielleicht kündigt man nebenbei noch so ein paar Verträge.
Vorstellbar?
Der e.V. könnte die Abgabe seiner Anteile verweigern (gibt ja da auch Satzungsbestimmungen). Dann riskiert man aber aus meiner Sicht ggf. eine Klage des Insolvenzverwalters wobei bei einer Insolvenz die Anteile vermutlich sowieso automatisch weg sein dürften. Die bekommt dann eben derjenige der mit Geldscheinen winkt. Das muss nicht zwangsweise Herr Ismaik sein.
Und weil das eine ziemlich gruselige Vorstellung ist sollte sie niemals eintreffen bzw. vielleicht ist sie auch sachlich falsch (die Geschäftsführung könnte man z.B. nur durch direkte Erpressung wechseln).
Es mag sein, dass der Begriff Durchgriffshaftung nicht passt. Denn die tritt ja ein wenn der eV weiterhin der Handelnde wäre und die KGaA nur vorgeschoben. Ein Umstand der in den ersten Jahren der KGaA mit Wildmoser sen. als Vereinspräsident -ohne je eine Rolle in der KGaA gehabt zu haben- sicher interessant gewesen wäre zu prüfen.
In Kaiserslautern war es tatsächlich anders. da hat der eV bei der Gründung der Kapitalgesellschaft nicht nur Werte sondern auch Verpflichtungen ausgelagert. Die Werte der Kapitalgesellschaft wurden vernichtet, bestimmte Gläubiger konnten aber für die volle Höhe der damaligen Schulden den Verein in Regress nehmen. Aber auch hier gilt, dass das Insolvenzrecht ist für ein Konstrukt mit gemeinnützigen Vereinen und Kapitalgesellschaften nur ein mäßig geeignetes Werkzeug ist.
Beim FCK darf man auch nicht vergessen, dass die Stadt Kaiserslautern ein wesentliches größeres Interesse daran hat den Verein am Leben zu erhalten als das in München der Fall ist.
Aktuelles Beispiel, Sanierung GWS.
Das klingt tatsächlich gruselig. Aber ich bin kein Insolvenzverwalter und wahrscheinlich begibt sich dieser auch zu Beginn auf eine Reise, wo er nicht weiß wo er raus kommt. Mir ging es um den KO-Vertrag und die Spiellizenz beim DFB/BFV. Diese liegt momentan bei der KGaA. Ziel wäre es diese in den e.V. zu verschieben. Durch eine Insolvenz erlischt in der Regel die Spielberechtigung beim Verband. Durch eine Insolvenz sollte auch der KO Vertrag hinfällig sein. So wäre mein laienhafter Ansatz gewesen. Und wenn eine Trennung halt schmutzig sein muss, dann wird es halt schmutzig. Besser als der Status Quo mit diesem Kasperl.
Das trifft aber doch nur zu wenn die KGaA nach der Insolvenz abgewickelt wird!? Aber z.B. In Kaiserslautern existiert die KGaA nach wie vor, sie hat sich nur entschuldet und eine neue Gesellschafterstruktur.
Die Ratten verlassen das sinkende Schiff und heuern beim nächsten Seelenverkäufer an. Aber zur Pacific Media Group passt er gut hin der Sportsfreund Kothny. Was für ein A… und welch widerliches Geschäftsmodell.
Und in diesem Sinne. Was ein verheerendes Zeichen des BFV wenn sie das Geschäftsgebaren von TG mit einem Startplatz in der Regionalliga Bayern belohnen.
Er wollte doch mit der TG-Familie den Neuanfang starten,
naja, multilingual scheint er ja zu sein … und solang er niemals bei uns auftaucht … piss off Mäxchen