Ohne zu sehr ins BWL Detail (nicht unbedingt meine Stärke ) zu gehen, frage ich mich dabei, wie man die Wandlung in Genussscheine werten soll. Diese Wandlungen sind doch jährlich nötig um keine Probleme mit dem Eigenkapital zu bekommen. In Echt sieht Ismaik dieses Geld nie wieder. Wenn er nicht wandelt müsste man das Eigenkapital wohl sonstwie entsprechend aufstocken. Wenn nicht zu große Fehler in meiner Einschätzung enthalten sind, wäre das für mich durchaus Geld nehmen.
Ich bestreite natürlich nicht, dass ein Verein wie 60 ohne Investor leben könnte. Ich bin mir aber nicht sicher ob er es in letzter Konsequenz auch will und macht.
Mein Traum wäre von mir aus Abstiegskampf dritte Liga oder sogar vierte Liga aber dafür ganz ohne Investor oder Mäzen. Volle Hütte, Löweninvasionen bei Auswärtsfahrten, geile Stimmung und schöne Abende und Nächte nach den Spielen in den Boazn rund ums Stadion hättma auch in der Kreisliga (und für mich ist genau das das was Sechzig ausmacht). Ehrlicher Fussball, wir sind eine Art Gegenentwurf zum modernen Fussball, keiner nennt uns „Investorenklub“, keiner will irgendwelche neuen Stadien im Umland bauen weils Grünwalder angeblich zu klein ist, und man kann sich guten Gewissens über so Konstrukte wie Hoffenheim, RB, City und PSG aufregen.
Falls ich dich richtig verstehe hast du einen Denkfehler drin. Also für den Fall dass sich dein Post auf die generelle Wandlung von Genußscheinen bezieht.
Der Vorgang „das Geld nehmen“ ist ja ggf schon vor vielen Jahren passiert. Zum Beispiel als man 3 Mio Ablöse für Stefan Aigner bezahlt hat. Dieses Geld ist in Form eines Darlehens geflossen. Wird nun das Darlehen in Genußscheine gewandelt ändert sich eigentlich nicht viel. Die Bilanz der KGaA sieht besser aus, bestimmte Kennzahlen verbessern sich und indealerweise reduziert sich die fällige Zinszahlung an die HAM. Aus eV sicht also eine Verbesserung der Situation der KGaA, ohne Nachteile. Aber „Geld nehmen“ sieht anders aus.
Für den Fall, dass sich dein Post auf zukünftige Genüßchen mit anhängendem cash Flow bezieht, da hast du natürlich Recht. Nur ist das bei der entsprechenden Ausgestaltung (also keine Verzinsung, Verlustbeteiligung usw) extrem vorteilhaft für den Mitgesellschafter eV. Man reduziert die Erpressbarkeit auf ein absolutes Minimum.
Aus kaufmännischer Sicht ein absolut sinnvolles Vorgehen. Unter der Vorgabe „pecunia non olet“ alles einwandfrei. Solltest du jetzt aber unter „Geld nehmen“ vor allem ethische Aspekte betrachten, dann hast du leider Recht. Es ist nichts anderes als von Ismaik Geld zu nehmen.
Persönlicher Kommentar: Von solchen grundsätzlichen, moralischen Überlegungen hab ich mich verabschiedet, seit dem lebt es sich leichter. Denn für mich ist die Frage, ob es jemandem schadet, jemanden diskriminiert oder jemandem seine ihm zustehenden Chancen und Rechte nimmt. Sollte ich alle diese Fragen mit „nein“ beantworten, dann schmeiß ich meine Bedenken mit dem Stempel „Grundsatzreiterei“ über Bord. das hilft
Das kann ich nicht. Ich kann mich nicht über einen Erfolg freuen der nicht selbst erarbeitet ist nur deswegen zustande kommt weil irgendjemand es gerade aus seinen eigenen Interessen heraus für sinnvoll hält Geld in die KGaA zu pumpen.
Ich habe mich stattdessen von Sechzig verabschiedet. Auch damit lebt es sich, wenn der Trennungsschmerz mal überwunden ist, leichter.
Ich möchte HI und seine Crew lieber heute als morgen wieder raus haben ausm Verein und der KG.
Nur das wir uns richtig verstehen.
Da er nun leider immer noch da ist, gilt es doch auf den kleinstmöglichen Nenner zu kommen. So bitter das ist.
Wenn er uns nun Geld zur Verfügung stellt, was er uns in der Vergangenheit als Schulden oben drauf gesattelt hat, kann ich persönlich damit Leben.
Reine Sponsoren-Gelder darf er von mir aus rein hauen, wie er lustig ist.
Ich kann aber auch jeden verstehen, der hier eine Fundamental-Position einnimmt.
Bin gespannt wie lange die Ruhe und der angebliche Frieden bei den Löwen anhält.
Falls es wirklich in Richtig 2.Liga gehen sollte, werden aber bei HI Begehrlichkeiten auftauchen, denn der will unterm Strich seine Kohle zurück! Nur deshalb ist er noch da.
Um da haben wir leider ein Konstrukt geschaffen, welches beim Fall von 50&1, sofort im Schaufenster liegen würde.
„Hasi“ ist von Anfang an als Investor aufgetreten. Was anderes hat er auch nie behauptet. Das sollte man ehrlicherweise zugeben.
Wie er sein Investment führt ist in der Tat diskussionsbedürftig.
Mich persönlich freut es das es anscheinend eine Annäherung mit dem Präsidenten gibt. Die jahrelange Streiterei mit Anschuldigungen aller Art hat außer Verdruss auf beiden Seiten nichts gebracht…
Da würde ich dir beim letzten Satz massiv widersprechen. Der Streit, man könnte es auch konsequentes Auftreten nennen, hat sehr wohl etwas gebracht. Seit nämlich Ismaik eingesehen hat, dass er mit öffentlichem und geschäftlichen Druck nicht weiter kommt, seitdem hat sich vieles geändert.
Seit 2017 waren das pädagogisch gesehen sehr wertvolle 4 Jahre.
Ich denke, es hat auch dazugeholfen, dass aus dem Kartellamts-Gedöns so gar nichts rausgekommen ist. Das weiss HI sicher schon länger als die Öffentlichkeit.
Wenn es sportlich gut läuft ist Ismaik eher ruhig und wenn nicht rappelt’s und es müssen Köpfe rollen.
Ich sehe die Sollbruchstelle eher in der Tatsache dass man Ismaik versprochen hat dass mit dem Abschied von Daniel Bierofka alles zusammenbrechen wird, aber anschließend ist eher das Gegenteil eingetreten (damit möchte ich ausdrücklich nicht behaupten dass alles was nicht rund lief an Daniel Bierofka lag).
Ich vermute da hat es einfach Klick gemacht und er hat erkannt dass er auf die „Falschen“ gehört hat. Auf längere Sicht gehe ich aber davon aus dass Ismaik wieder in eine Position kommen möchte bei der er deutlich mehr Einfluss auf den sportlichen Bereich nehmen kann. Ungefähr so wie Kivran bei Türk Gücü. Oder er verkauft halt doch irgendwann denn selbst mir einem umgebauten Sechzgerstadion wird er in arabischen Geschäftskreisen wohl kaum jemanden beeindrucken.
Sehe ich genauso.
Deswegen wird es spannend, wenn es in der kommenden Saison eine „Durststrecke“ geben wird.
Wie sehr vertraut HI dann noch den aktuellen Köpfen… wenn er dann stillhält, hat er echt was gelernt (oder erkannt, dass er keine starke Position hat und außer Stunk nix erreichen kann).
Auf der einen Seite erhöht der Erfolg eventuell den Wert seines Invests (sollten sie aufsteigen). Auf der anderen Seite käme er bei Mißerfolg voraussichtlich schneller wieder in die Position auf alle Entscheidungen entsprechenden Einfluß auszuüben.
In jedem Fall führt abwarten zum erhofften Ziel. Darum hält er wohl die Klappe. Erstens hätte er bei Erfolg eh keine Argumente, und auf jeden Gipfel kommt das Tal. Man wird z.B. sehen wie das Umfeld reagiert, sollte zur Winterpause klar sein, dass man nicht um den Aufstieg mitspielt. Wenn es weiter nach oben geht, wartet er halt noch ein Jahr. Seine Anteile und der KO Vertrag laufen ihm ja nicht davon. Und wir können diesen beiden Tatsachen ohne Zutun auch nicht davon laufen.
Ich glaube eher, dass das e.V. Präsidium ihm klargemacht hat, dass seine wertvollen Anteile sich jederzeit durch eine Insolvenz in Luft auflösen können, und der e.V. genug Zeit hatte, sich darauf vorzubereiten. Damit sind seine Drohungen immer mehr zu „ich halte jetzt so lange die Luft an, bis…“ verkommen.
Vielleicht hat er auch einfach das Interesse verloren und seine FB-Posts werden einfach von irgendeiner Marketingagentur geschrieben und geschäftliches von seinem Anwalt geregelt.
Ich vermute in der Zwischenzeit wird ihm schon jemand klar gemacht haben dass das so pauschal gar nicht stimmt. Eher lösen sich bei einer Insolvenz die Anteile welche der e.V. noch hält in Luft auf.
Ohne e.V. Anteile hat seine Firma aber keine Spielberechtigung. Dann kann er versuchen, ein Bauunternehmen daraus zu machen, aber Fußball spielen wird da niemand mehr.
Der e.V. Allerdings kann eine neue Mannschaft melden. Theoretisch so hoch, wie die 3. gerade spielt, praktisch würde die im BFV warscheinlich hochgestuft werden, um zu verhindern, dass 10.000 besoffene Löwenfans irgendwelche Sportplätze heimsuchen.
Es gibt keine Regelung dass ein e.V. Anteile an einer KGaA halten muss. Und wenn doch beschränkt sich das auf 1% was unerheblich wäre. In Dortmund hält der e.V. noch 5,53%.
Die 50+1 Regel wird über die Geschäftsführungs GmbH durchgesetzt welche sich zu 100% im Besitz des e.V. befindet.
Das glaube ich nicht. Die verantwortlichen Personen bis hin zum Präsidium sind eigentlich zum Erfolg verurteilt. Bleibt der aus fällt jedes Argument kontra Ismaik doch in sich zusammen. Also ich persönlich glaube nicht, dass sich eine Mehrheit der Löwenfans mit den hehren Zielen der Eigenständigkeit zufrieden geben wird. Der jetzige Weg des Präsidiums wäre gescheitert. Was danach käme kann wirklich keiner voraussagen.
@HHeinz Du schreibst heute sehr kryptisch. Kannst du in einem zweiten Satz erläutern, warum du andeutest die e.V Anteile würden sich bei Insolvenz eher auflösen.