Verbotene Wörter

Besser nicht, nicht dass du wieder weinen musst, wenn ich dir vom hohen Ross mit der Moralpeitsche eine mitgebe. Ich sage ja immer, jammer nicht, wirst es schon verdient haben. Und nachdem du mich weiter unten noch erwähnst, habe ich mir eine Antwort glaube ich schon verdient.

Das siehst du so. Ich sehe hier in der Diskussion meistens nur User, welche die absurdesten Auswüchse (einer in der Regel positiven Entwicklung) auf der ganzen Welt suchen, um das argumentatv dazu zu verwenden, sich gegen jeden Millimeter den sie sich selbst bewegen müssten, wehren zu können. Und wenn die Argumente im vernünftigen Genderbereich ausgehen, wird man halt von den Toleranten diskrimiert, weil man nicht mehr dissen darf wie man will.

Und hier auch gleich das Beispiel dazu.
Also welche selbst ernannte moralische Deutungshoheit unterdrückt dich denn? Wo fehlt die anständige Augenhöhe? Wo habe ich dich beleidigt?
Für deine Empfindlichkeit in dieser Sache kann ich nichts.

Fazit für mich: Mir ist durchaus bewußt, dass mein erster Satz kein verbindender Einstieg in die Diskussion war, aber wenn ich eh so arrogant und von oben herab bin, kann ich auch so schreiben.
Und mir geht euer Gejammer tatsächlich auf den Sack. Der eine kann kein D anfügen, der andere darf keine Disney Filme mehr anschauen, dem dritten sitzen die Toleranten im Nacken, der vierte schickt User in die Naziforschung, und gleichzeitig werden tagtäglich in Deutschland Schwule, Lesben, Schwarze, Flüchtlinge und und und tatsächlich diskriminiert. Aber auf auf, ihr findet sicher eine Gruppe bei der es sicher übertrieben ist, damit das selbstverlogene Geklapper nicht aufhören muss.

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Da sprichst du tatsächlich etwas an, was mir bei mir selbst auffällt. Roma sind tatsächlich die Gruppe, der ich Vorurteile gegenüber hege, aber nicht weiß warum und ich möchte es auch nicht. Es macht mir aber klar, dass Vorurteile nicht alleine rational gelöst werden können. Das gei tatsächlich nur über direkte Kontakte. Evtl kommt aus diesem Grund meine Überreaktion in dieser Richtung.
Ich gelobe Besserung.

Wieso nennt man das Jammern wenn jemand anderer Meinung ist?
Man muss doch nicht alles mitmachen oder gutheißen.
Warum ist plötzlich vieles was Jahrzehnte lang gut war jetzt nicht mehr zeitgemäß?

Und jemandem etwas zu unterstellen was überhaupt nicht zutrifft finde ich gar nicht gut.
Beim Thema Fräulein gleich mit Mansplaining zu kommen nagt gewaltig an mir.
Hat im Übrigen nichts mit Jammern zu tun!

Aber so ist es halt im Netz wenn man den Gegenüber nicht kennt.

Ich behaupte ja tatsächlich, dass jeder Mensch unterbewusst irgendwelche vorurteile in sich hat.

Sei es ein unwohles gefühl wenn man alleine nachts einer gruppe arabischer jugendlicher, oder nen 2 meter auf 2 meter mann mit kutte entgegen läuft…
Oder ob man das auto bei dem vertrauten ehrlichen deutschen (nur gefühlt) privat kauft, oder eben bei nen gefühlt zwielichtigen " Roma" der eigtl. Der ehrlichste Kerl ist…

Das hat auch nichts mit rechts zu tun. Sondern unterbewusste gefühle die man schwer steuern kann

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Wenn ich es als jammern empfinde schreibe ich halt auch jammern. Und im Gegensatz zu vielen Situationen, welche Menschen durchmachen mussten/müssen, erscheint mir die Forderung etwas am eigenen Verhalten zu ändern ziemlich banal. Und genau so wie du ungern etwas unterstellt bekommst, möchte ich mich nicht um die absurdesten akademischen Facharbeiten im hintersten Australien beschäftigen müssen, als wenn dadurch das Abendland zugrunde geht.

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PUUUHHH!
Wenn ich das so lese, dann frag ich mich wirklich, wie es die Scientologen geschafft haben, ihren Laden dermaßen an die Wand zu fahren. Deren System würde doch perfekt in diese moderne Welt passen.…

Ne frage dazu: bildet der Lehrer die gruppen oder die schüler selber?

Und genau darum sollte man sich auch tatsächlich kümmern!
Anstatt sich mit Zigeunersoßen, Sarotti-Mohren, Sparkassenkund:Innen und ähnlichem Blödsinn lächerlich zu machen.

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Irgendwo hat das sicherlich schon seine berechtigung, andrerseits empfinden es viele als lächerlich und sagen erst recht negerküsse und zigeunersoße…
Denke dadurch werden trotzreaktionen erzeugt die vom tatsächlichen problem ablenken, nämlich die diskriminierung von schwulen, lesben, schwarzen, juden, arabern, roma etc.

Dieses ganze diskriminierungsthema ist sowieso sehr sehr schwer und komplex.

Ich habs auch schon erlebt dass ich als ich in schweinfurt nachts zum bus gelaufen bin und wegen dem regen nen kaputzenpulli aufhatte, dass ein mädchen dass einige meter vor mir gelaufen ist die straßenseite gewechselt hat.
Könnte das jetzt auch als diskriminierend sehen.
Bin halt dann extra anders gelaufen und nicht über die straße wo ich musste.

Andrerseits weiss ich nicht ob ich die gruppe dreier schwarzafrikaner diskriminiere wenn ich nachts ein mulmiges gefühl habe und kopfkino bekommen wenn ich ihnen entgegen laufe

Diskriminierung ist so vielschichtig und kommt teilweise auf einzelne Personen an…

Ich bin auch jemand der auf der Arbeit total wer drauf legt dass man guten Morgen sagt: wenn ich an 100 Menschen vorbeilauf und 90 mein guten Morgen erwidern und 10 nicht dann ärgert mich das innerlich. Wenn bei den 90 Leuten Männer Frauen alles dabei sind die mich grüßen und bei den 10 davon 7 Mädels unter 30 Jahren, dann denk ich mir schon: arrogante kuh, ich wünsch dir nen guten morgen weil man das so macht und nicht weil ich dich fi… will
Für mich ist das auch eine diskriminierung

Aber natürlich nicht zu vergleichen mit den großen diskriminierung die es leider gibt. Den schwarzen würden nämlich wahrscheinlich nur 70 von den 100 zurückgrüßen. Und das ist richtig richtig scheisse

Sorry das wurde jetzt etwas lang, aber mir ist lieber der seppF oder der rais essen weiter ihre negerküsse, ihre zigeunersoße und behandeln dafür die Menschen aller Art wie man sie behandelt sollte: nämlich wie nen Menschen. Den schwarzen nicht besser weil er schwarz ist aber eben auch nicht schlechter weil er schwarz ist.
Und den diversen stellt er ein weil er besser ist als alle anderen Bewerber und nicht weil er divers ist, um sagen zu können wir haben nen diversen

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Ich hab ja hier schon einen ordentlichen Rückzug gemacht, ich glaube trotz allem, dass die Sprache etwas bewirkt. Und wenn es nur die Diskussion unter uns ist. Ich denke wir könnten uns gut unterhalten. Im Netz gehen Zwischentöne verloren oder Stimmung wird erzeugt, die man in einem echten Gespräch abmildern und entkräften könnte. Ich freu mich auf jeden Fall auf die Zeit nach Corona und dich bei einem Spiel kennenzulernen und ein oder auch mehr Biere zu trinken.

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Dafür gönnt einem das Netz Zeit zum Nachdenken, während ein Gespräch weiterläuft.
Aufd Nachd im Bett fällt einem dann ein, was man eigentlich hätte sagen wollen.

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Oder man malt sich das kommende gespräch perfekt aus und dann läufts ganz anders

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Die Lehrerin. Immer 4 Kinder aus zwei hintereinander stehenden Bänken bilden eine solche Gruppe. Und nachdem die Lehrerin die Sitzordnung festlegt, bestimmt sie auch die Gruppen.
Als Ergebnis des ganzen machen sich die Kinder schon teilweise untereinander an, wenn jemand nicht schnell genug rechnet oder leise ist. Bestimmte Kinder sind deswegen auch schon als Sitznachbarn weniger beliebt als andere.
Natürlich haben sich die Kinder trotzdem alle irgendwie gern, es ist jetzt nicht so dass die Klassengemeinschaft von Ehrgeiz und Missgunst zerfressen wäre. Und auch die Lehrerin hat sicherlich ihre guten Seiten. Aber ich frag mich schon was in einem Kopf vorgeht, damit man in einer Grundschulklasse ein solches System etabliert.

Finde das system auch relativ bescheiden…
Wenn ich mich da an meine Kindheit erinner.
Ich konnte es damals schon nicht verstehen dass nicht alle Kinder bei der Einschulung lesen konnten und kopfrechnen…
Da wäre ich durchgedreht und hätte die Leute zu unrecht erniedrigt

Auch anderswo macht man sich Gedanken.
Diesen interessanten Vorschlag will ich Euch nicht vorenthalten:

Heutzutage ist jeder Kosake (Substitutwort) gleich angepisst,
wenn man ihn so nennt, bloss weil ein paar rassistische
Arschgeigen die zärtliche Bezeichnung (Jahrhunderte ist es her)
in eine tödliche Beleidigung verwandelt haben. Ständig werden
neue Euphemismen erfunden, was vor fünf Jahren Pflicht war,
kostet dich in weiteren fünf Jahren die Karriere. Das kann
so nicht weitergehen, wir Gutmenschen lassen uns nicht
länger von rassistische Arschgeigen unsere Sprache bestimmen.

Daher habe ich die neue Sprache „Canceranto“ erfunden.
Wie alle genialen Ideen ist sie verblüffend einfach,
wenn man einmal drauf gekommen ist.

Grundgedanke ist, daß es nicht mehr möglich sein darf,
irgendjemanden irgendwie zu beleidigen. Es gibt keine
harmlosen Sätze: „Die Sonne geht auf“ benachteiligt den
retinös Herausgeforderten, der dies nie genießen darf.

Konsequenterweise hat Canceranto den Wortschatz: 0.

Sofort nach dem Einführen von Canceranto wird es keinen
Rassismus mehr geben, alle Frauen erhalten den gleichen Lohn,
Religionskriege sind vorbei, denn wie ein westlicher weißer
männlich-heteroer Unterdrücker namens Wittgenstein schon sagte,
„Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.“

Liebsame Nebeneffekte von Canceranto sind, daß auch jedes
noch so benachteiligte Kind die Sprache sofort lernen kann.
Sowie daß jeder Sex eine Vergewaltigung ist, weil es nicht
mehr möglich ist, Zustimmung auszudrücken. Und dem
Grundsatz der Gleichheit entsprechend werden dann beide
„Partner“ (ha.) verknackt. Schluß mit dem Gerammel!

Selbstverständlich ist Canceranto die einzig erlaubte
Sprache in der schönen neuen Welt, das Erfinden von
Wörtern wird als Gedankenverbrechen schwerst bestraft.

Um die Schönheit von Canceranto zu demonstrieren,
hier der genialste Schüttelreim meiner Karriere:

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Ja wo isser denn der Schüttelreim?

@Iwwerdieausse wenn ich Dir zu Deiner Frage diesen kleinen Tipp geben darf :wink:

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Ah jetzert…hab gerade das Brett vorm Kopf abgenommen :slightly_smiling_face:

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Zigeuner - nein das Wort/Bezeichnung ist perdu aus unserem Wortschatz

Komisch, warum Mann (ich) es vereinzelt noch auf Speisekarten in Gasthäusern (vor dem Lockdings im November) lesen konnte.
Meine Frage an die Servicekraft*in ob er gut durch sei, wurde oft mit einem netten Lächeln belohnt.

Dann vor ca. 3 Wochen beim Spazieren an den Gestaden des rhenus fluvius* ein Hinweisschild „Zigeunerwald“. Ich dachte, da muss noch jemand im Wald stehen, drüben im Städtischen Rathaus.

*sind Lateiner da und können helfen, wie heisst der Genitiv?

Alles gut und schön, aber warum gehst du nicht mit guten Beispiel voran? :thinking:

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