Verbotene Wörter

Schön, wenn man mit so banalen Sachen so viel Freude verbreiten kann.

Ich finde es nicht nett von Dir, daß Du das Wirken von Anatol Stefanowitsch und Tahir Della als „banale Sachen“ abtust. Aber Freude verbreiten sie damit tatsächlich, wie man sieht.

Bei uns gibt das magische Dreieck: Busendorf Poppendorf Freudeneck. Alles im Umkreis von 10km

Ich wollte nicht den Corona-Fred zerfleddern. Darum poste ich das besser hier.
Ist ein wenig länger geraten, als ich dachte. Sorry.

Im Zusammenhang mit der Prioritätenliste der Impfreihenfolge habe ich das Wort „Asylantenheim“ benutzt. Das wurde mir vom @GeoSch postwendend um die Ohren gehauen. Und damit der gesamte Inhalt meines Posts.

Es war mir in der Tat nicht bewußt, dass dieser Begriff auf der schwarzen Liste der Wörter steht, die nicht political correct sind. Welche moralische Instanz zu entscheiden hatte, ob nun „Flüchtlingsunterkunft“ oder „Asylantenheim“ zu verwenden ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Und ich werde das auch nicht googeln.

Wer ein bißchen ehrlich ist, wird zugeben, dass im alltäglichen Gespräch mit Freunden der Begriff „Flüchtlingsunterkunft“ praktisch nicht auftaucht, sondern vom „Asylantenheim“ die Rede ist (bei dem Wort „Freunden“ sind menstruierende Menschen bereits miteingepreist, so sich am Begriff „Freunden“ jemand stören möchte).

Ooohhh, ich sehe den erhobenen Zeigefinger! Wehret den Anfängen!
Nö, ich distanziere mich hiermit in aller Form von etwaigen Verdachtsmomenten eines latenten Rassismus oder gar rechten Gedankenguts.

Meine - meinetwegen durchaus streitbare Meinung - wurde durch eine gut gezielte Political-Correctness-Keule abgewertet. Das ist nur sehr schwer… nein, das ist für mich überhaupt nicht zu akzeptieren.

Ceterum censeo …. dass z.B. der @Tower mir noch eine Antwort schuldig ist, die für mich der Lackmustest dafür ist, inwieweit political correctness Einfluss auf unser Miteinander haben darf/kann/muss/sollte.

In den Diskussionen weiter oben in diesem Fred stellte sich nämlich die Frage, ob der Begriff „Ostfriesennerz“ diskrimierend sei. @Tower schrieb seinerzeit, dass man diesen Begriff als eindeutig abwertend gegenüber einzelnen Gruppen sehen könne.

Ich antwortete darauf, dass es das dann wohl war mit dem Witzeerzählen. Denn im Grunde alle Witze, so leid es mir tut, bauen nunmal darauf auf, dass irgendeiner was Blödes macht oder sagt. Ob das nun ein Bayer, ein Preiß, ein Cowboy, ein Chinese, ein Eskimo, ein Ami, ein Franzose, ein Russe, ein Kind, ein Mann, ein Bayernfan oder eine Frau ist.

Ich bitte ernsthaft um Antwort, ob Witzeerzählen unter Freunden moralisch/ethisch/gesellschaftlich/politisch noch akzeptabel ist (erneut sind mit dem Begriff „Freunden“ auch menstruierende Menschen gemeint).

Eine Political-Correctness-Kultur, in der ein Diskussionspartner umgehend moralisch abqualifiziert wird, die kotzt mich schlichtweg an.

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Bei mir bist du schon unten durch, weil du noch die alte Rechtschreibung (und damit zu oft das „ß“) verwendest. Rechtschreibfehler oder Fehler in der Kommasetzung habe ich glücklicherweise (noch?) nicht entdeckt.
Das widerlegt erwiesenermaßen sämtliche Argumente, schreibt im Übrigen auch der Postilon.

Online-Kommentator, der gutes Argument vorbringt, durch Schreibfehler als Idiot entlarvt Online-Kommentator, der gutes Argument vorbringt, durch Schreibfehler als Idiot entlarvt

Dazu mal drei Gedanken von mir:

Erstens ist der Begriff „Asylantenunterkunft“ in aller Regel sachlich falsch. In solchen Unterkünften leben nämlich nicht nur Menschen die entweder Asyl gewährt bekomnen haben oder in einem laufenden Asylverfahren sind, sondern zB auch Geduldete, Kontingentflüchtlinge, etc

Zweitens ist in meiner Wahrnehmung der Begriff „Asylant“ deutlich negativ besetzt. Und offen gestanden kenne ich persönlich keinen einzigen der das Wort noch verwendet. In meinem, auch weiteren, Bekanntenkreis ist „Flüchtlingsunterkunft“ in der Tat die gänginge Bezeichnung, und dieser Bekanntenkreis besteht beileibe nicht nur aus linken „Gutmenschen“.
Die negative Konnotation kommt dabei nicht nur aus dem Kontext, sondern auch aus dem Wort selber. Es gibt in der deutschen Sprache kaum (ich möchte fast behaupten: gar keine) Begriffe die auf „- ant“ enden, und positiv besetzt sind. Das ist keine Kleinigkeit, sondern löst beim dem der es hört ganz automatisch bestimmte Emotionen aus, egal ob das von dem der es sagt so beabsichtigt ist oder nicht.

Drittens finde ich den Begriff allerdings auch nicht so eindeutig rechtslastig dass ich daraus persönliche Vorwürfe an jemanden ableiten würde der ihn verwendet. Ansprechen dass ich das Wort problematisch finde würde ich aber schon.

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Ottifant, Passant, Ignorant, Intendant, Trafikant, Praktikant, Protestant, Laborant, Mandant, Adressant, Lieferant, …

Eine Reaktion auf die Witze-Geschichte wünsche ich mir aber schon noch.

@loewengraetscherR : keine Kommafehler, hab´s gecheckt. Und das „ß“ werde ich wohl nimmer lernen, ebenso wie etwa eine angeordnete political correctess. Man möge mir das bitte nachsehen.

Gut, OK. Bei der Endung lag ich wohl ein wenig daneben (auch wenn Ignorant jetzt nicht gerade ein Kompliment ist. Und Adressant kein real existierendes Wort ;-)). Ändert aber nix dran dass „Asylant“ ein Begriff ist der für mich abwertend klingt.

Was die Witze angeht:
schwierige Sache. Generell finde ich Witze die auf ethnischen Stereotypen aufbauen eher problematisch. Aber natürlich gibt es da Ausnahmen und Abstufungen. Je stärker eine bestimmte Personen-Gruppe von realer Diskriminierung betroffen ist, umso problemstischer.

Sorry, ist mir zu schwammig. Darf ich nun Preissnwitze erzählen oder nicht?
Ein klares Ja oder Nein würde mir da helfen.

Und vielleicht gefällt der Sympathisant oder der Musikant besser als der Ignorant?

Nicht zu vergessen das leckere Croissant

Ne im endeffekt ist die endung ant ausm lateinischen Partizip Präsens Aktiv
Quasi jemand der etwas tut. Der ignorant ignoriert, der infornant informiert…
Asylant ist eigtl. Dann nur ne neuschöpfung, die aber eigtl. Erstmal nix negatives bedeutet…
Ich sag privat normal auch flüchtling aber eben asylantenheim. Ist halt gewohnheit.

Witze gehn klar solang es keine judenwitze sind (die nie lustig sind), oder „negerwitze“. Finde bayern, franken, preußen, ostfriesenwitze etc. Sollte man aushalten können

Mei, der zwischenmenschliche Bereich ist halt oftmals recht schwammig. Eine DIN Norm die das präzise regelt gibts zum Glück nicht.

Der Preissn-Witz wird wohl in der Regel kein Problem sein. Allerdings dürfte zum Beispiel eine norddeutsche Familie die grad in Bayern aufs Land gezogen ist und deren Kinder ernsthafte Probleme haben Anschluss zu finden das möglicherweise ganz anders sehen.

Es kommt halt zum einen drauf an was man sagt, wie man es sagt und - ganz wichtig - wie es beim anderen ankommt. Wer ernsthaft daran interessiert ist diskriminierungsfrei zu kommunizieren, der wird um den letzten Punkt nicht herum kommen. Und daran anschließend spielt es natürlich auch eine Rolle wo ich was sage. Im rein privaten Umfeld, wo erstens jeder weiß wie ich das meine was ich sage, und wo zweitens ich den Hintergrund der anderen kenne, da ist sicherlich mehr drin als zB in einem Online-Forum, wo ich keine Ahnung habe wer das was ich schreibe alles liest.

Nachdem ich ja schon eingeräumt hatte dass ich bei der Endung „-ant“ falsch lag, brauch ich Dich zu den zwei weiteren Beispielen die Du gefunden hast nicht nochmal extra beglückwünschen. Meine Bauchschmerzen beim Wort „Asylant“ bleiben, und sie bleiben auch unter anderem im Wort an sich begründet.

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Also muss ich mich vor dem Erzählen eines Preissenwitzes vorher vergewissern, dass keine Preissn anwesend sind oder eventuell mithören könnten?

Ich sprach beim Witzeerzählen ganz gezielt von einem Lackmustest der political correctness.

Deiner Ansicht nach muss ich mir also beim Erzählen eines Witzes vorher genau überlegen, ob ein FCB-Fan, ein Ire, ein Schotte, ein Schweizer, ein Österreicher, ein Preiß, ein Niederbayer, ein Oberpfälzer, ein Litauer, ein Serbe, ein Ami, ein menstruierender Mensch, ein Mann, ein Kind, ein Russe, ein Deutscher, ein Hesse, ein Berliner, ein Kroate, ein Geflüchteter, ein Franzose, ein Brite, ein Spanier, ein Italiener, ein Sachse, ein Georgier, ein Windhund, ein Thai, ein Laote, ein Araber, ein Kongolese, ein Lette, ein Plastikbeutel, ein Finne, ein Schwede, ein Regisseur, ein Lagerist, ein Anwalt, ein Kindergärtner, eine Prostituierte, ein Designer, ein Autohändler, ein Ingenieur, ein Penner, ein Sechzgerfan, eine Rechtsanwaltsgehilfin, ein Arzt, ein Pole, ein Schwede, ein Virologe, ein Politiker, ein Eskimo und vielleicht noch Frau Merkel eventuell zuhört?

Big Brother is watching me.

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Du könntest auch einfach Deiner Umwelt mit einer gewissen Empathie begegnen, dann ergibt sich meist von ganz alleine ein vernünftiger Umgang miteinander.
Aber nachdem es Dir ganz offensichtlich nicht um einen ernsthaften Gedankenaustausch zu dem Thema geht, sondern Du nur ein Ventil suchst um Dich über die gefühlt übertriebene Political Correctness auszukotzen bin ich hier wieder raus. Dafür ist mir meine Zeit zu schade.

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Danke für Deine klare Antwort bezüglich der Witze.

Erzählst du die Witze auf ner großen Bühne oder im Freundeskreis wo du die Leute kennst?

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Meinetwegen darfst Du. Ich bin da relativ schmerzfrei. Aber ich bin natürlich auch nur einer von zig Millionen… :smile:

Ich glaube, er meinte eher Denunziant, Ignorant, Migrant, …

Bei den Witzen geht’s mir inzwischen so, dass ich sie nicht mehr sooo lustig finde, wenn sie auf der - angeblichen - Minderwertigkeit einer Personengruppe basieren. Man kann so tolle Wort-Witze machen, die sich nicht über andere lustig machen oder diese als doof, dämlich und borniert einstufen, wie z.B. damals die unsäglichen Blondinenwitze … <bytheway: ich bin dunkelhaarig>

OT: Das mit dem ‚ß‘ ist als Ex-Lehrerin ganz einfach erklärt:

  • Auf einen lang gesprochenen Selbstlaut oder einen Doppellaut folgt ein ‚ß‘ - das Maß, der Fuß, das Floß, fließen, draußen, äußern, heißen, weiß, bloß, …
  • Auf einen kurz gesprochenen Selbstlaut oder Umlaut folgt ‚ss‘ - auch am Wortende: die Mass, der Hass, der Kuss, die Nuss, küssen, fressen, krass, nass, blass, …

Danke für die ß-Zusammenfassung. Ist rais und mir auch bekannt. In Alter Rechtschreibung kommt der Buchstabe halt noch öfter vor. Ich schrieb das nur um - ähnlich dem Postillon-Artikel- in ironischer Art und Weise klar zu machen, dass Argumente es trotzdem Wert sein können sich damit auseinanderzusetzen. Auch wenn einem bestimmte Ausdrücke usw nicht gefallen/unpassend sind.
Das sind aber 2 verschieden Paar Schuhe.

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Mei, bei Rechtschreibfragen kommt halt der Ex-Beruf in mir durch! Verzeih!
Und mir war durchaus bewusst, dass die Antwort und der Postillon-Artikel ironisch gemeint waren. Deshalb kann man aber doch auf eine Frage noch ernsthaft antworten oder?!

Wobei: Es besteht schon eine sichtbare Korrelation zwischen Schwurbelei und mangelhafter Rechtschreibung und/oder Grammatik und der Verwendung ‚verbotener Wörter‘ - und dazu gehört nicht die Verwendung der alten RS! Diese Aussage gehört übrigens in die Kategorie ‚Hund-Dackel-Theorie‘!

Scusi, dann kam in mir hier der ehemalige Schüler durch, der sich (zu Unrecht :grin:) belehrt fühlte.

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